Was ist Zöliakie?

Zöliakie, auch bekannt als glutensensitive Enteropathie oder Sprue, ist eine chronische Autoimmunerkrankung des Verdauungssystems, die durch eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten ausgelöst wird. Gluten ist ein Protein, das in Weizen, Roggen, Gerste und deren Derivaten vorkommt. Menschen mit Zöliakie entwickeln eine überempfindliche Reaktion gegenüber Gluten, die zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut führt. Diese Entzündung beeinträchtigt die Fähigkeit des Dünndarms, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen.

Die Erkrankung tritt bei genetisch dafür anfälligen Personen auf und wird oft im Kindesalter oder frühen Erwachsenenalter diagnostiziert, obwohl sie sich in jedem Alter entwickeln kann. Die genaue Ursache von Zöliakie ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Die charakteristischen Merkmale und Symptome der Zöliakie sind vielfältig und können stark variieren. Zu den häufigsten gehören:

  1. Magendarmbeschwerden: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung können auftreten.
  2. Gewichtsverlust: Aufgrund der beeinträchtigten Nährstoffaufnahme kann es zu unerklärlichem Gewichtsverlust kommen.
  3. Mangelernährung: Da der Dünndarm geschädigt ist, kann der Körper Schwierigkeiten haben, Nährstoffe wie Eisen, Kalzium, Vitamin D, Folsäure und andere Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen.
  4. Müdigkeit und Schwäche: Ein häufiges Symptom ist anhaltende Müdigkeit aufgrund der Nährstoffmängel.
  5. Hautausschläge: Ein juckender, bläschenartiger Hautausschlag namens Dermatitis herpetiformis kann auftreten.
  6. Osteoporose: Durch den Kalziummangel infolge der schlechten Nährstoffaufnahme kann die Knochendichte abnehmen.

Die Diagnose von Zöliakie beinhaltet in der Regel mehrere Schritte:

  1. Blutuntersuchungen: Bestimmte Antikörper im Blut können auf eine Zöliakie hinweisen.
  2. Dünndarmbiopsie: Eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm wird entnommen und mikroskopisch untersucht, um die charakteristische Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut zu identifizieren.

Die Behandlung von Zöliakie besteht in erster Linie darin, Gluten aus der Ernährung zu entfernen. Eine glutenfreie Diät erfordert eine sorgfältige Aufmerksamkeit auf Lebensmitteletiketten und eine bewusste Auswahl von glutenfreien Lebensmitteln. Bei konsequenter Einhaltung dieser Diät können die Entzündung und die damit verbundenen Symptome abklingen. Es ist wichtig zu beachten, dass sogar kleine Mengen Gluten im Essen die Schädigung des Dünndarms verursachen können.

Zusammenfassend ist Zöliakie eine ernsthafte Autoimmunerkrankung, bei der der Konsum von Gluten zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut führt, was die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Eine lebenslange glutenfreie Ernährung ist die Hauptbehandlungsoption, um Symptome zu kontrollieren und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

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